und die begann als wir den backpacker verlassen, um essen zu gehen, das war am späten nachmittag. einer empfehlung folgend gehen wir in ein restaurant um die ecke, und die tatsache, dass wir aufgrund von verständigungsschwierigkeiten eigens in die küche geführt werden, um die kochtöpfe in augenschein zu nehmen, nimmt uns sehr für das lokal ein. das essen indes ist dadurch nicht auffallend besser geworden.
wir suchen die altstadt, geraten auf verschlungenen wegen in das reich der hinterhöfe, wo autowracks neben müllhalden stehen, mauerreste - wer weiß wie alt oder gar historisch sie sind - dienen satellitenschüsseln zum empfang und gerade hier befindet sich ein tor zur eigentlichen altstadt. wir tauchen ein in die medina, ein bißchen, die zitadelle ist wahrhaft zitadellenartig, hoch über die stadt angelegt, nur durch eine steile steinerne rampe zu erreichen, sind wir für einen besuch leider schon zu spät: doch gerade von hier unten ist der anblick sehr spekakulär, wer hätte so etwas je einnehmen können ? wie zu einem steinernem storchennest blicken wir empor und sehen nur mauern, ohne eingang, ohne durchlass, unerreichbar für welche streitmacht auch immer.
es beginnt dunkel zu werden, als wir durch die altstadtgassen spazieren: stände und basare werden bereits abgeräumt, kinder machen den meisten teil der arbeit. ein schicker laden im seitlichen anbau eines hofes gelegen, ist mit möbeln bestückt. das verführt uns, über eine orientalische couch nachzudenken: tolles holz, toller bezug, mit dem flugzeug alles kein problem, versichern uns die besitzer ! als die gassen immer leerer werden gehen wir zurück richtung backpacker, die spärliche beleuchtung scheint die gassen eher dunkler zu machen, vor und hinter dem gelben lichtkegel verschmelzen alle steine des weges mit denen der wände und mit der nacht.
das vielzitierte hotel baron wartet jetzt auf einen besuch von uns. will man von verlorenem charme sprechen, ist der anblick den das hotel bietet und dort besonders die bar, genau der richtige ort. nur stört dies hier niemanden, weder angestellte noch die durchaus auch chick gekleideten gäste. die atmosphäre ist international und entspannt, trotz zerschlissener polster und vergilbter tapeten.
kurz nachdem orangina und bier auf unserem tisch stehen, kommt ein feiner älterer herr im anzug und perfektem englisch auf uns zu, um sein angebot zu unterbreiten, das wir schon aus verschiedenen reiseführern kennen: er bietet uns eine privattour durch syrien an, mit ziel damaskus. das ist sehr verlockend, aber es hat auch seinen preis ! 40 euro pro person, doch nach längerem palaver und kurzem überlegen, sehen wir, dass wir gar keine große wahl haben, wenn wir noch etwas vom lande und von damaskus sehen willen !
MIT BUSSEN, BAHNEN, TAXEN UND MIETWAGEN SIND WIR IN DER TÜRKEI UND SYRIEN UNTERWEGS - AB ISTANBUL ÜBER KONYA UND KAPPADOKIEN WEITER NACH ADANA ÜBER DIE SYRISCHE GRENZE NACH ALEPPO UND DAMASKUS
Eine Nacht in Aleppo
april 2, 2008, syrische impressionen